Ziele und Visionen

Bioregion Traveförde – ein emotionales Anliegen mit rationalem Hintergrund

Die Erforschung ökologischer Zusammenhänge zeigt global wie lokal, wie sehr die verschiedenen Komponenten des Ökosystems, wie sehr menschliche Kultur und Natur zusammenhängen. Auch die Ökonomie leidet, wenn die ökologischen Grundlagen zerstört, verschmutzt oder übernutzt werden. Gerade bei einer Großstadt wie Lübeck wird das deutlich: Mülldeponien bedrohen unser Grundwasser, Fischbestände werden dezimiert und die Luft im Kurort Travemünde wird durch die Abgase der großen Fähren immer dicker. Am Ende geht es immer ums Geld. Dies ist die ökonomisch-technische Rechnung des Natur- und Umweltschutzes.

Der Schwund seltener Tier- und Pflanzenarten in unseren Naturschutzgebieten lässt sich so simpel finanziell nicht aufrechnen. Im Endeffekt geht es um ökologische Schulden an die Zukunft. Aber in der Gegenwart drängen sich andere Rechnungen, die sofort beglichen werden wollen – also weg mit den störenden Einwänden der Naturschützer, erst kommt das Essen, dann …

Was sich so darstellt, klingt dann rational und nachvollziehbar, unabwendbar. Aber Geld ist nicht der einzige und schon gar nicht der letzte menschliche Maßstab. Gerade der leistungsbereite Mensch der hochtechnisierten Wohlstandsgesellschaft, die wir nun einmal sind, benötigt die Natur und gerade die vielfältige Natur rund um Lübeck, zu einer tiefergehenden Erholung, wie sie alle Freizeitparks und kommerziellen Angebote an der Küste gerade aufgrund ihrer Kommerzialität niemals werden bieten können.

Natur als Ort der Stille, der Kontemplation, der seelischen Erholung, der täglichen neuartigen Eindrücke. In diesem Sinne sind das Dummersdorfer Ufer mit seiner Schafherde, der Schellbruch mit seinen Wasservögeln, die träumerische Flusslandschaft der Wakenitz oder die wilde, ungezähmte Ostseeküste vor dem Klützer Winkel unbezahlbar. Dies wissen und erkennen die Menschen.

Dem wachsenden, berechtigten gesellschaftlichen Unbehagen bei der vielfach drohenden Zerstörung unseres gemeinsamen Lebensraumes wollen wir daher als einer der ältesten Naturschutzvereine Lübecks, auch gegenüber der Politik und Verwaltung Ausdruck geben. Es soll jedoch nicht allein beim oftmals allzu wirkungslosen Protest bleiben, aus dem heraus der Verein vor über 40 Jahren entstanden ist:

Das bessere Mittel, um Schaden von der Natur abzuwenden, ist energischer Fortschritt im Guten.

Aus dieser Überlegung heraus gründete der Verein 1989 die Naturschutzstation Dummersdorfer Ufer als Zentrum der Naturschutzarbeit vor Ort. In den folgenden Jahren übernahm der Verein nach und nach die Verantwortung für den praktischen Naturschutz sowie für die Umweltbildung in den holsteinischen und mecklenburgischen Schutzgebieten an der Untertrave.

Hierbei ist schnell klar geworden, dass die verschiedenen Schutzgebiete in beiden Bundesländern eine ökologische Einheit, eine Bioregion, bilden und auch nur in diesem Zusammenhang sinnvoll betreut werden können. Aber auch für die Naherholung suchenden Bürger:innen oder die Bädertourist:innen wird das gesamte Gebiet zwischen Lübeck, Timmendorfer Strand, Groß Schwansee und Dassow als einheitlicher Landschaftsraum wahrgenommen.

Der Verein wendet sich mit seiner Arbeit an die Bürger:innen in beiden Bundesländern, um auf der Grundlage des schon Erreichten für eine nachhaltige Gestaltung dieses Naturraumes als länderübergreifende Bioregion Traveförde zu werben.

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Landschaftspflegeverein Dummersdorfer Ufer e.V.

Resebergweg 11
23569 Lübeck

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