Der Priwall – Halbinsel an der Travemündung im Osten Schleswig-Holsteins

Priwall

Die Priwallhalbinsel ist als nacheiszeitliche Sandbarre entstanden. Auch heute sind küstenparallele Strömungen in Richtung Travemünde wirksam, durch die weiterhin Sand angelagert wird. Nach einer wechselvollen Geschichte aufgrund unterschiedlicher menschlicher Nutzungen, unter anderem durch umfangreiche Aufspülungen, Aufforstungen oder die Anlage eines Militärflugplatzes, wird das Gebiet heute von Naherholung, Tourismus und Siedlungsbau in weiten Bereichen geprägt. Der südliche Teil des Priwalls ist inzwischen allerdings Naturschutzgebiet, das eine besondere Bedeutung als Brut- und Rastgebiet für durchziehende Wasser- und Watvogelarten hat.

Zu den heutigen Lebensräumen auf dem südlichen Priwall zählen Sanddorndickichte, kleinflächige Trockenrasen, Weidendickichte, ein Schilfsumpf und die heute circa 34 Hektar große Weidefläche. Diese wird extensiv mit vereinseigenen Schafen und Wasserbüffeln beweidet, um ein Zuwachsen und das Aufkommen von Gehölzen zu unterbinden. Von Oktober bis Juni finden sich hier in den Senken ausgedehnte Wasserlachen, die Anziehungspunkt für rastende Wasser- und Watvögel sind. Regelmäßig finden sich dann größere Schwärme von Kiebitzen, Löffelenten oder auch von Pfeifenten und Waldwasserläufern ein.

Kiebitze, Flussregenpfeifer und Rotschenkel konnten durch die konzentrierte Arbeit des Vereins in den letzten Jahren wieder heimisch gemacht werden, nachdem sie jahrzehntelang als Brutvögel verschwunden waren.

Vor allem die Südspitze kann bei Hochwasserereignissen noch von der Ostsee überschwemmt werden. Dies ist Voraussetzung für die Entwicklung der seltenen Salzwiesen, die heutzutage aufgrund der fast überall durchgeführten Eindeichungen großflächig verschwunden sind. Sie sind Lebensraum seltener Nachtfalterarten oder von Pflanzen wie der Küsten-Engelwurz, der Meer-Simse oder des Wasserfenchels.

Ansonsten sind es vor allem die Küstenlebensräume des Ostseestrandes im Norden, die Lebensraum seltener Pflanzen und Tiere auf dem Priwall sind. Leider sind naturnahe und vor allem ungestörte Bereiche nur noch sehr kleinflächig vorhanden. Aufgrund des massiven Badebetriebes sind beispielsweise die charakteristischen Brutvögel des Strandes wie Zwergseeschwalbe oder Sandregenpfeifer inzwischen verschwunden.

In den nicht so stark frequentierten Bereichen wachsen mittlerweile wieder typische Arten wie der Baltische Strandhafer, der Strandroggen oder die Sandsegge. Als Besonderheiten sind noch Bestände des Erdbeerklees, der Strand-Platterbse oder des Tausendgüldenkrautes zu finden. Die am Dummersdorfer Ufer heute verschwundene Stranddistel konnte von unserem Verein durch eine Zwischenvermehrung der letzten dort stehenden Pflanzen auf dem Priwall erfolgreich wieder angesiedelt werden.

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