Das Schutzgebiet Selmsdorfer Traveufer in Mecklenburg-Vorpommern

Selmsdorfer Traveufer

Das Schutzgebiet Selmsdorfer Traveufer erstreckt sich von Lübeck-Schlutup bis zur Spitze der Teschower Halbinsel, wobei das Ufer noch zu Schleswig-Holstein, die Hänge zu Mecklenburg-Vorpommern gehören. Hauptbestandteil des Schutzgebietes ist ein weitgehend inaktives, überwiegend sandig-kiesiges Steilufer (Kliff) der Untertrave.

Bis 1990 lag es im so genannten Todesstreifen an der innerdeutschen Grenze. Ehemals als Niederwald und Schafweide genutzt und dann von den DDR-Grenztruppen immer wieder freigeschnitten, findet heute in großen Bereichen eine nahezu ungestörte Waldentwicklung statt. Offen-sandige Reliktstandorte sind noch in einigen Bereichen der Steilhänge, besonders an den Abbruchkanten, mit den typischen wärme- und lichtliebenden Pflanzenarten wie Wundklee, Nickendem Leinkraut oder der seltenen Wiesen-Kuhschelle vorhanden. Auf diese Weise ist ein vielfältiges Mosaik unterschiedlicher Lebensräume in enger Verzahnung entstanden, die von Magerrasen über Pioniergebüsche und Vorwaldstadien bis zum artenreichen Mischwald mit vielfältig entwickeltem Unterwuchs reichen. Im Uferbereich finden sich zusätzlich Spülsäume und Strandwälle mit Salzmiere und Strandroggen. In Bereichen mit Süßwasser-Quellaustritten wächst Schilfröhricht mit Echter Engelwurz, Sumpf-Gänsedistel oder Quellgras.

Auch heute führen keine Wege in das Gebiet, so dass nur Teilbereiche erwandert werden können. Die Ruhe und Ungestörtheit sind einmalig.

Innerhalb des reich strukturierten und sich selbst überlassenen Waldes finden sich zahlreiche Tier- und Pflanzengruppen, deren Artenreichtum noch unzureichend bekannt ist. Erste stichprobenartige Erfassungen der Tag- und Nachtfalter zeigten aber beispielsweise, dass hier zahlreiche bemerkenswerte und gefährdete Arten vorkommen. Ein vom Nützlichkeitsdenken der konventionellen Forstwirtschaft verschont gebliebener Wald ist allein schon deswegen eine ganz besondere Kostbarkeit.

Ein kleiner, von einem sehr artenreichen Trifthafer-Trockenrasen geprägter Steilhang wird seit vielen Jahren von unserem Verein manuell von Gebüschentwicklungen freigehalten, um die hier konzentriert vorkommenden seltenen Florenelemente wie Tauben-Skabiose, Sichel-Klee und Golddistel zu erhalten.

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