Der Verein

Wer wir sind und was wir machen

1977 tat sich in Lübeck eine Gruppe naturbegeisterter junger Leute zusammen und gründete den Landschaftspflegeverein Dummersdorfer Ufer e.V. (LPV). Es galt, ein geplantes großes Gewerbegebiet am Naturschutzgebiet Dummersdorfer Ufer, dem idyllischen Traveufer zwischen Kücknitz und Travemünde, zu verhindern und den südlichen Priwall als Schutzgebiet zu sichern.

Seit diesen Tagen waren und sind der Schutz sowie die Entwicklung des Naturschutzgebietes „Dummersdorfer Ufer“ sowie die Wiederherstellung des Seevogelschutzgebietes auf dem Priwall, eingebunden in den Schutz der Naturlandschaft an der Untertrave, die Kernanliegen unserer Arbeit.

Heute betreut der Verein im Naturraum Traveförde sechs Naturschutzgebiete sowie das EU-Vogelschutzgebiet „Traveförde“ mit einer Gesamtfläche von über 3100 ha in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern. Darüber hinaus führen wir regelmäßige Zählungen der großen winterlichen Scharen nordischer Schwäne und Gänse im weiteren Umkreis der Traveförde durch.

Um diese Ziele zu erreichen, wurde eine mehrgleisige Strategie entwickelt, die auf folgenden vier Säulen basiert:

Wissenschaftliches Monitoring

Grundlage unserer Arbeit sind eigene Bestandsaufnahmen der Flora und Fauna, um auf ,wissenschaftlicher Basis' unabhängige Informationen über den Gesundheitszustand der heimischen Natur zu erhalten. Auf dieser Grundlage werden fachliche Vorschläge für notwendige Naturschutzmaßnahmen entwickelt.

Die Bandbreite der vom Verein in den vergangenen vier Jahrzehnten erarbeiteten Maßnahmenvorschläge reicht von individuellen Artenschutzmaßnahmen für bedrohte Pflanzen- und Tierarten (z. B. die Stranddistel, Wiesen-Kuhschelle oder die Flussseeschwalbe) über Managementpläne für bestimmte Naturschutzgebiete bis zu naturräumlich übergreifenden Konzepten für die „Bioregion Traveförde“.

Landschaftspflege und Biotop-Management

Profundes Wissen und fachlich hochentwickelte Planungen haben allein gestellt noch keinen Nutzen für die Natur.

Daher hat der Verein bereits 1987, mit dem Aufbau der Naturschutzstation Dummersdorfer Ufer, mit der Durchführung praktischer Arbeiten auf den heute über 160 ha großteils angepachteten Naturschutzflächen begonnen.

Ein wichtiger Aspekt der Flächenpflege ist die Beweidung artenreicher Trockenrasen, Heiden und Salzwiesen mit den großen Schafherden des Vereins am Dummersdorfer Ufer und auf dem Priwall sowie in den bislang noch kleineren Flächen der mecklenburgischen Schutzgebiete. Weniger sichtbar werden im Hintergrund zahlreiche Arbeiten wie die Kopfbaumpflege oder die Entbuschung überwucherter Trockenrasen durchgeführt.

Auf der Grundlage jahrzehntelanger praktischer Erfahrung konnten im Laufe der Zeit auch zahlreiche Projekte zum Schutz oder zur Wiederherstellung der Artenvielfalt begonnen werden, die in Kooperation mit den zuständigen Naturschutzbehörden und weiteren Akteuren selbst umgesetzt oder begleitet wurden, z. B. die Schaffung einer sehr gut angenommenen kleinen Brutinsel für Seeschwalben und Möwen durch Umgestaltung von Weltkriegsrelikten in der Pötenitzer Wiek. Inzwischen ist hier auf dem aufgebaggerten Kiesstrand eine der größten Kolonien der Flussseeschwalbe an der deutschen Ostseeküste heimisch geworden – Seeschwalben hatten zuletzt in den 1960-er Jahren in Lübeck gebrütet.

Umweltbildung

In unserem seit 2002 bestehenden Naturkindergarten „Bergwichtel“ bzw. der Spielgruppe „Berglämmer“ lernen etwa 36 Kinder in zwei Gruppen in der geschützten Grünanlage der Naturschutzstation spielerisch, sich draußen zu orientieren. Im Schafstall erfahren sie die Nähe von Tieren und erleben täglich, wie die Schafmütter ihre Lämmchen großziehen. Ohne Ablenkung durch elektronisches Spielzeug lernen die Kinder durch Beobachtung der Natur, sich zu konzentrieren, stärken an der frischen Luft ihre Abwehrkräfte und trainieren dabei ihre Motorik.

Jahr für Jahr empfangen wir fast sämtliche Lübecker Kindergärten und Grundschulen zu den im Frühjahr stattfindenden Lammführungen. Im Sommer bieten wir ein reichhaltiges Kinderprogramm von der Schafrallye über die Wassersafari bis zum Übernachten in Heu und Stroh an.

Jugendliche und Schulklassen werden bereits in die laufende Schutzgebietsbetreuung, z. B. im Zuge von Projekttagen oder -wochen einbezogen. Diese Projektfahrten, wie die „Trave-Expedition“, vereinigen den sportlichen Aspekt einer Kanufahrt mit dem praktischen Naturschutz. So wird beispielsweise der Pflanzenaufwuchs auf der Seeschwalbeninsel gemeinsam beseitigt, bevor die Brutsaison beginnt. Ein eher wissenschaftlicher Einsatz können Gewässeruntersuchungen in der Pötenitzer Wiek mit anschließender Aufbereitung und Präsentation sein. So erschließt sich der Sinn wissenschaftlichen Arbeitens als Grundlage der im Naturschutz so überaus notwendigen Öffentlichkeitsarbeit.

Politisches Engagement/ Öffentlichkeitsarbeit

Die vierte Säule der Vereinsarbeit ist die „Aufklärung der Öffentlichkeit“ über den Wert der Natur, über ihre Bedrohung, aber auch über die Notwendigkeit und die praktischen Möglichkeiten des Handelns zu ihrem Schutz.

Die PR-Arbeit des Vereins selbst beginnt bei Führungen durch die Naturschutzgebiete und mit öffentlichen Vorträgen zu ökologischen Themen. Ausarbeitungen zur ökologischen Verträglichkeit öffentlicher Planungen gehören ebenso zu diesem Aufgabenfeld wie Presse-Stellungnahmen zur Naturverträglichkeit wirtschaftlicher Vorhaben in der betreuten Region. Aufklärung und Sensibilisierung muss auch die Sphäre von Politik, Verwaltung und Wirtschaft erreichen, denn hier fallen die Entscheidungen. Hier müssen wir uns als „gesellschaftliche Gruppe“ Gehör verschaffen.

Bei Verstößen gegen die Naturverträglichkeit wirtschaftlicher Projekte hält es der Verein nach wie vor für seine Pflicht, auch mit öffentlichkeitswirksamen Aktionen und rechtlichen Schritten für das Recht des Menschen auf eine intakte Natur zu streiten. Soweit sollte es heute – guten Willen vorausgesetzt – eigentlich nicht mehr kommen. Die Wirklichkeit belehrt uns leider noch zu oft eines Schlechteren.

Der bessere Weg ist in jedem Fall ein Miteinander, aber hierfür muss sich der Naturschutz auch eine Position erarbeitet haben, andernfalls gilt in unserer Gesellschaft leider das Nietzsche-Wort, wonach ein „… zahnloser Mund nicht das Recht zu jeder Wahrheit …“ habe.

Um diese Position zu erreichen, brauchen wir Ihre Unterstützung:

  • Informieren Sie sich über die zur Diskussion stehenden ökologischen Themen!
  • Äußern Sie sich auch kritisch gegenüber ökologisch bedenklichen Vorhaben!
  • Beteiligen Sie sich an öffentlichen Aktionen des Naturschutzes!
  • Unterstützen Sie unsere Arbeit, ehrenamtlich oder durch eine Spende!

Werden Sie Fördermitglied oder Schafpate bzw. Schapatin im Landschaftspflegeverein Dummersdorfer Ufer e.V.

Die Vereinsstruktur

Die Vereinsstruktur des Landschaftspflegeveriens Dummersdorfer Ufer e.V. als Organigramm:

Kontaktdaten
Veranstaltungskalender
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Kontaktdaten

Landschaftspflegeverein Dummersdorfer Ufer e.V.

Resebergweg 11
23569 Lübeck

04 51 / 30 17 05

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